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Eröffnung der Ausstellung „Pop, Pille und Proteste - die 1960er Jahre“ im Stadtmuseum

Eröffnung der Ausstellung „Pop, Pille und Proteste - die 1960er Jahre“ im Stadtmuseum:
„Eine Zeit des Wandels, der Umbrüche und der kulturellen Revolution“

„Die 1960er Jahre waren eine Zeit des Wandels, der Umbrüche und der kulturellen Revolution —eine Zeit, die geprägt war von einer Vielzahl an Bewegungen und Ereignissen, die die Welt nachhaltig veränderten. Es war eine Ära, in der die Jugend begann, ihre Stimme zu erheben und für ihre Überzeugungen einzustehen“: Mit diesen Worten stimmte Bürgermeister Armin Pollehn die Besucher der Eröffnungsveranstaltung auf die neue Ausstellung „Pop, Pille und Proteste — die 1960er Jahre“ im Stadtmuseum ein. Er wies auf einige Eckpunkte der Entwicklung Burgdorfs in diesem Jahrzehnt hin. So stieg die Burgdorfer Einwohnerzahl von 12.568 im Jahr 1960 auf 18.451 im Jahr 1970. Es kam zur Erschließung neuer Baugebiete. Schulen und Kindertagesstätten entstanden. Für viele zukunftsprägende städtebaulichen Maßnahmen fiel der Startschuss, darunter die Altstadtsanierung und die Bebauung des Südstadtareals.

Besuch eines späteren Bundeskanzlers

Als weitere Ereignisse in dieser Zeit, die sich nachhaltig in das kollektive Gedächtnis der Stadt einprägten, hob der Bürgermeister den Besuch des damaligen Berliner Bürgermeisters Willy Brandt im Jahr 1961, eine extreme Kältewelle im Jahr 1963 und den spektakulären Banküberfall des späteren Schauspielers Burkhard Driest im Jahr 1965 hervor. Pollehn unterstrich, dass die Ausstellung nicht nur die kulturellen und gesellschaftlichen Errungenschaften der 1960er Jahre vorstellt, sondern auch die Herausforderungen und Kontroversen reflektiert, mit denen die Menschen damals konfrontiert waren. Die Schau leiste einen wichtigen Beitrag dazu, die Erinnerung an diese Ära lebendig zu halten, und solle dazu inspirieren, die damals errungenen Ideale und Werte auch in unserer heutigen Zeit zu hegen und hoch zu halten.

Vom Mauerbau bis zum „Kuppelparagraphen“

Anne Gemeinhardt, Direktorin der Museen für Kulturgeschichte in Hannover, wies in ihren Grußworten darauf hin, dass die Burgdorfer Ausstellung bereits das zweite Gemeinschaftsprojekt des Historischen Museums Hannover mit dem Stadtmuseum Burgdorf ist. Die Realisierung beider Projekte sei vor allem dem mittlerweile in den Ruhestand eingetretenen Leiter der Sammlungen der Museen für Kulturgeschichte Dr. Andreas Fahl zu verdanken. Sie betonte, dass viele der Ausstellungsthemen auch heute noch eine aktuelle Brisanz aufweisen, und nannte den Generationenkonflikt, die Entwicklung der Geschlechterrollen und den Umgang mit gesellschaftlichen Umbrüchen als Beispiele. Michael, ehemaliger Redakteur aus Hannover und stellvertretender Vorsitzender der Freunde des Historischen Museums Hannover, griff in seinem Einführungsbeitrag viele bundesweit und internationale Ereignisse der 1960er Jahre auf, die mit einem großen Ausrufungszeichen in die Annalen der Geschichte eingingen. So spannte er einen Bogen vom Mauerbau über die Kuba-Krise und die Ermordung Kennedys bis zur Einführung der „Pille“ und des „Minirocks“ sowie zu den bundesweiten Studentenunruhen. Dass die Justiz dazu beitrug, eine längst überholte, restriktive Sexualmoral in Gesetzesform zu legitimieren, legte er anhand des sogenannten „Kuppelparagraphen“ dar. Dieser verbot unverheirateten Paaren bis 1973 den Austausch lustbetonter Intimitäten. Als ein regionalgeschichtliches Kuriosum benannte Wolfgang Krische die „Rote Punkt“-Aktion, bei der es 1969 in Hannover massive Proteste gegen eine überdurchschnittliche Fahrpreiserhöhung der ÜSTRA gab.

Ausstellungsführer und Beiprogramm

Ein besonderes Angebot für die Museumsbesucher ist die Nutzung einer Verkleidungsstation, bei der sie in Kleidung der 1960er Jahre schlüpfen können. Die Schau öffnet bei freiem Eintritt samstags und sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr. Einen begleitenden Ausstellungsführer (Schutzgebühr: 6 €) gibt es bei der Aufsicht im Stadtmuseum und bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Str. 2 . Eine Übersicht über alle Veranstaltungen des umfangreichen Beiprogramms steht auf den Internetseiten www.vvvburgdorf.de und www.ichkaufinburgdorf zum Download als PDF-Dokument und per QR-Code zur Verfügung. Nächster Programmpunkt ist eine Führung mit Dr. Andreas Fahl am Sonntag, 12. Mai, um 14.30 Uhr. Bis auf die Sonderführungen für Sehbeeinträchtigte am 25. Mai und 7. Juli sind alle Veranstaltungen des Beiprogramms ohne Anmeldung zugänglich. Für diese beiden Führungen können sich Interessierte unter der Telefonnummer 05136 – 1862 anmelden.

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